Ökologie und E-Reader: Die ökologischen Vorteile von E-Books und E-Readern und wie sie Büchern gegenüberstehen.

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. E-Reader spalten die Lesergemeinschaft wie kaum ein anderes technisches Gerät. Für die einen sind sie ein Symbol moderner, bequemer Lektüre, für andere können sie dem Gefühl eines gedruckten Buches nicht das Wasser reichen. Doch unabhängig von persönlichen Vorlieben lohnt sich ein Blick auf die Nachhaltigkeit und die ökologischen Auswirkungen digitaler Lesegeräte. Denn wer umweltbewusst lebt, stellt sich früher oder später die Frage: Was ist eigentlich umweltfreundlicher? E-Books oder gedruckte Bücher?

Papier vs. Pixel: Was belastet die Umwelt mehr?

Der Druck eines einzigen Buches erfordert eine ganze Reihe von Ressourcen: Holz für das Papier, Wasser, Energie und Chemikalien für den Druck sowie Transportwege vom Verlag bis zur Buchhandlung. Durchschnittlich verursacht ein gedrucktes Buch etwa 1 kg CO2 – abhängig vom Umfang, der Papierart und dem Produktionsstandort. Wird es nur einmal gelesen und verstaubt danach im Regal, ist sein ökologischer Fußabdruck entsprechend groß.

E-Books hingegen sind ausschließlich digital verfügbar und benötigen lediglich Speicherplatz. Das klingt zunächst klimafreundlich, doch auch hier muss genauer hingeschaut werden: Die Produktion eines E-Readers ist aufwendig, energieintensiv und benötigt spezielle Metalle, die nur schwer zu gewinnen sind. Schätzungen zufolge verursacht die Herstellung eines einzigen Geräts zwischen 20 und 80 kg CO2. Erst wenn ein E-Reader über viele Jahre hinweg regelmäßig genutzt wird – idealerweise für mehrere Dutzend oder sogar Hunderte Bücher, beginnt sich die ökologische Bilanz zu verbessern.

Wann ist ein E-Reader nachhaltiger?

Der Wendepunkt liegt laut Studien bei etwa 20 bis 30 gelesenen E-Books. Ab dieser Menge schneidet der E-Reader in der CO2-Bilanz besser ab als die gleiche Anzahl an gedruckten Büchern. Wer viel liest und dabei auf langlebige Geräte setzt, kann also mit einem E-Reader tatsächlich CO2 sparen.

Hinzu kommt, dass E-Books keine Lagerflächen benötigen, keine Versandkosten verursachen und nicht entsorgt werden müssen. All das macht digitales Lesen potenziell umweltfreundlicher.

Abbildung: Ältere Frau mit Brille liest entspannt auf einem E-Reader im Wohnzimmer – nachhaltige Alternative zum gedruckten Buch.
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Digitalisierung als Chance für klimafreundliches Lesen

Die Digitalisierung bietet gerade im Bildungs- und Literaturbereich enorme Chancen für mehr Nachhaltigkeit. Schulen, Universitäten und Bibliotheken setzen zunehmend auf digitale Inhalte, was nicht nur Platz und Geld spart, sondern auch Ressourcen schont. Auch unterwegs ist der E-Reader ein praktischer Begleiter: Mit einem Gerät lassen sich Tausende Bücher transportieren, ganz ohne zusätzliches Gewicht oder Platzbedarf im Koffer.

Wer dennoch nicht auf das haptische Feeling eines gedruckten Buches verzichten möchte, kann sich für Bücher aus Recyclingpapier, mit umweltfreundlichen Farben oder aus Secondhand-Beständen entscheiden. Auch Büchertauschbörsen oder Leihbücher in Bibliotheken sind gute Alternativen für ein nachhaltiges Leseverhalten.

Fazit: Lesen mit gutem Gewissen ist möglich

Ob analog oder digital – beide Leseformen haben ihre Vor- und Nachteile. Wer gelegentlich liest, kann durch die bewusste Wahl von umweltfreundlich produzierten Büchern oder dem Kauf gebrauchter Exemplare seinen ökologischen Fußabdruck klein halten. Vielleser hingegen profitieren langfristig vom E-Reader, besonders wenn sie das Gerät über viele Jahre hinweg nutzen. Am Ende zählt nicht nur das Format, sondern das bewusste Konsumverhalten.

Nachhaltigkeit beginnt bei den kleinen Entscheidungen des Alltags und Lesen kann ein Teil davon sein. Mit dem richtigen Blick auf Ökologie, Energieverbrauch und digitale Alternativen wird das Lesen nicht nur zum Vergnügen, sondern auch zum Beitrag für eine umweltfreundlichere Zukunft.

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