Auf dem Teller statt in der Tonne: Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Jedes Jahr landen 160.000 Tonnen Lebensmittel in den österreichischen Haushalten im Müll statt auf dem Teller. Als Konsument:in haben wir in der Hand, wie viel wir einkaufen, was wir wegwerfen und besonders wie wir Lebensmittel lagern. Doch was haben Klimazonen mit dem Kühlschrank zu tun?
Die Tomaten im Supermarktregal leuchten im satten Rot. Mit ihrem saftigen Inneren erinnern sie an die Sommerferien in Italien. Doch kaum sind die Tomaten nach dem Einkauf zu Hause angekommen, zeigen sich erste schrumpelige Stellen.
Frische Lebensmittel verderben schnell, vor allem dann, wenn sie nicht richtig gelagert werden. Verrottete Äpfel, schimmelige Zwiebeln oder trockenes Brot - was nicht mehr genießbar ist, landet im Müll.
Wie reduziere ich meinen Food Waste?
Im eigenen Haushalt wirkt das nach wenig Verschwendung, in der Summe sieht es anders aus: 160.000 Tonnen Lebensmitteln werfen die Haushalte in Österreich jedes Jahr weg.
Auch in der Landwirtschaft, der Produktion und im Handel fällt Food Waste an. Als Privatperson habe ich aber die Entscheidung, wie viele Lebensmittel in meinem Haushalt im Müll landen. Schon kleine Schritte machen einen großen Unterschied.
Richtig planen
Wer vorausplant, kauft passend ein. Statt im Supermarkt wahllos Kartoffeln, Käse und Kiwis in den Einkaufskorb zu legen, wissen Sie dank Einkaufsliste, was sie brauchen. Wer hungrig einkaufen geht, legt mehr in den Einkaufskorb. Bewusstes Einkaufen führt zu weniger Lebensmittelverschwendung.
Mit Kreativität in der Küche holen Sie das Maximum aus Ihrem Wocheneinkauf: Resteessen ist alles andere als langweilig und das Chili vom Vortag schmeckt beim zweiten Mal Auftischen sogar noch besser.
Klug gelagert
Die richtige Lagerung hält Lebensmittel länger frisch. Doch nicht jedes Produkt hat dasselbe Bedürfnis. Stark wasserhaltiges Gemüse wie Tomaten oder Paprika verliert bei sehr tiefen Temperaturen das Aroma. Auch exotische Obstsorten wie Mangos oder Bananen halten im Kühlschrank weniger lang.
Die Klimazonen im Kühlschrank
Der Kühlschrank hat verschiedene Klimazonen. Das heißt, dass es nicht in jedem Fach gleich kalt ist. Die Türregale sind der wärmste Ort im Kühlschrank, deshalb gehören unempfindliche Soßen, Eier oder Getränke in diese Fächer.
In den Schubladen im unteren Teil des Kühlschranks liegt die Temperatur bei rund 8 bis 10 Grad Celsius. Sie gehören nicht ohne Grund zur Standardausstattung von Kühlschränken: In der geschlossenen Schublade bleibt die Feuchtigkeit länger erhalten, was sie zum idealen Lagerort für Gemüse und Früchte macht.
Ein schlaues Konzept im Kühlschrank hilft, dass wir die Karotte nicht in der Ecke vergessen. Rotieren Sie die Lebensmittel in Kühlschrank und Gefriertruhe, sodass die älteren Produkte vorne stehen. Bei modernen Kühlschränken geht das dank des drehbaren Bodens noch einfacher.
Frische durch technische Innovationen
Auch technische Innovationen helfen mit, die optimale Lagerzone für Lebensmittel zu schaffen. Hersteller von Kühlschränken entwickeln deshalb neue Technologien, die Lebensmittel länger frisch halten.
Einer dieser Techniken ist der Sprühnebel: Dabei sprüht der Kühlschrank von Zeit zu Zeit Wassertropfen über Gemüse und Früchte. Die kühle Feuchtigkeit in der Schublade ist so noch höher, was Karotte und Salat für eine lange Zeit frisch und knackig halten.
Andere Modelle nutzen innovative Technologien, die aktive Sauerstoffmoleküle im Inneren des Kühlschranks freisetzen. Das verbessert nicht nur die Luftqualität, sondern auch die Haltbarkeit der Lebensmittel. Mit Feuchtigkeitsreglern an den Schubladen können Sie das ideale Klima für das gewünschte Produkt einfach einstellen.
Mindesthaltbarkeit
Das Joghurt hat das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten und - Vorsicht! - sofort ist es nicht mehr genießbar. Das stimmt natürlich nicht. Das Mindesthaltbarkeitsdatum dient zur groben Orientierung, unsere Nase aber erkennt besser, ob das Joghurt wirklich nicht mehr essbar ist.
Vertrauen Sie auf Ihre Sinne: Wir sehen, riechen und schmecken, wenn uns etwas nicht mehr guttut.
Lebensmittel sind kostbar
Lebensmittelverschwendung ist ein riesiges Problem in der Welt, sie verursachen zehn Prozent der CO₂-Emissionen. Wenn die Karotte im Müll landet, ist das nicht nur ethisch bedenklich: Lebensmittel benötigen Energie, Wasser und Dünger zum Wachsen. Ihre Produktion ist rohstoffintensiv, anschließend werden Sie transportiert, gekühlt, verarbeitet und verpackt.
Das ist nicht nur teuer, sondern hat auch zahlreiche Umweltauswirkungen. Somit gehen mit der Lebensmittelverschwendung wertvolle Ressourcen verloren.
Man geht davon aus, dass weltweit 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden. Das Ziel der Vereinigten Nationen ist es, bis 2030 Lebensabfälle um 50 Prozent zu reduzieren. Auch Österreich hat sich diesem Ziel angeschlossen.
Den Spitzenreiter der weggeworfenen Lebensmittel bildet Brot mit 28 Prozent, gemeinsam mit Süß- und Backwaren. Knapp darauf folgen Obst und Gemüse mit 27 Prozent. Und an dritter Stelle befindet sich tierische Produkte wie Fleisch und Käse.