Todesfalle Geisternetze! Beko verwendet Meeresmüll für Waschmaschinen
Jedes Jahr landet rund 8 Millionen Tonnen Müll im Meer, darunter 640.000 Tonnen herrenlose Fischernetze. Sie treiben durch die Weltmeere, töten Meereslebewesen und zerfallen zu schädlichem Mikroplastik. Einen Lösungsansatz zeigt die Marke Beko, indem sie den Meeresmüll für die Herstellung von Elektrogeräten verwendet.
Die Unterwasserwelten in den Meeren sind wahre Wunder der Natur. Ob Korallenriffe, Fische oder Schildkröten - sie sind voller Farben und bieten einen atemberaubenden Anblick. Allerdings schwimmen nicht nur beeindruckende Kreaturen durch die Ozeane, sondern auch eine Menge an Plastik.
Man schätzt, dass jedes Jahr rund 8 Millionen Tonnen Müll in den Weltmeeren landet. Zum Vergleich: 8 Millionen Tonnen Müll entsprechen ungefähr dem Gewicht von 8.000 Eiffeltürmen. Oder von 80.000 Elefanten - so oder so, eine dramatische Zahl.
Das Problem mit den Geisternetzen
Darunter befinden sich rund 640.000 Tonnen ghost nets also sogenannte Geisternetze. Die Rede ist von verlorenen oder verstreuten Fischernetzen, die im Meer treiben und weiterhin Fische und andere Meereslebewesen einfangen und töten. Dies, obwohl sie nicht mehr von Fischern verwendet werden und damit absolut keinen Zweck haben.
Geisternetze sind ein großes Problem für die Gesundheit der Meere. Meist bestehen sie aus synthetischen Materialien wie Nylon oder Polyester, was bedeutet, dass sie sich sehr langsam zersetzen und dann als Mikroplastik weiter Schaden anrichten.
Leider ist es nicht ganz einfach, die Fischernetze aufzuspüren und zu entfernen, da sie oft tief im Meer versteckt sind und von Schiffsradaren nicht erfasst werden.
Der beste Müll ist der, der nicht entsteht
Damit in Zukunft keine Geisternetze mehr in den Meeren herumtreiben, ist man auf der Suche nach klugen Lösungen. Denn der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Eine Idee ist der Einsatz von speziellen Netzen, damit weniger Netze verloren gehen, aber auch eine stärkere Überwachung und Regulierung der Fischerei, um sicherzustellen, dass sie nachhaltig und umweltfreundlich ist.
Allerdings löst dies nicht das Problem der Geisternetze, die sich schon in den Weltmeeren befinden. Hier sind andere Bemühungen gefragt: Die Geisternetze müssen identifiziert und aus dem Wasser herausgefischt werden.
Aus Meeresmüll entsteht eine Waschmaschine
Ein Vorreiter ist hier Beko - Das Unternehmen ist bekannt für ihr Engagement für Nachhaltigkeit und ihre Bemühungen, Ressourcen zu schonen und den Müll zu reduzieren. Ein besonderes Projekt von Beko ist die Wiederverwendung von Fischernetzen für die Herstellung von Elektroprodukten.
Beko hat sich mit Fischern zusammengeschlossen, um verlorene oder verstreute Fischernetze zu sammeln. Diese ghost nets werden dann in Recycling-Programmen verarbeitet und mit industriellen Garnabfällen gemischt. So wird ein Verbundstoff produziert, der für Elektroprodukten wie Kabel oder Gehäuse verwendet wird. Dank der hohen Wärmebeständigkeit und Stabilität eignet sich das recycelte Material für Waschmaschinen, Geschirrspüler, aber auch Öfen.
Das Unternehmen konnte dank der Zusammenarbeit mehrere Tonnen Fischernetze und Industriegarnabfall recyceln und den Materialien ein neues Leben in einem komplett neuen Produkt schenken.
Die Fischernetze stecken auch im Smartphone
Das Unternehmen steht damit nicht alleine da. Auch Samsung hat sich dem Problem angenommen: So bestehen Teile des Galaxy Z Fold4, das im August 2022 lanciert wurde, bereits aus recycelten Kunststoffen, aus ausrangierten Fischernetzen. Gemäß dem aktuellsten Umweltbericht der südkoreanischen Firma sollte dies in Zukunft auch auf zusätzliche Produkte ausgeweitet werden.
Durch die Verwendung der alten Fischernetze schont das Unternehmen nicht nur Ressourcen, indem es auf den Einsatz von neuen Materialien verzichtet. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Firmen durch solche Nachhaltigkeitsbemühungen auch dazu beitragen, das Problem der Geisternetze zu bekämpfen. Die Schildkröten bedanken sich!
Gute Beispiele animieren zum Nachmachen
Solche Projekte sind wichtige Beispiele dafür, wie Unternehmen innovative Lösungen finden können, um Ressourcen zu schonen und das Problem des Mülls in unserer Welt zu bekämpfen.
Auch als Konsumenten haben wir die Wahl. Packen wir unseren Großeinkauf in einen mitgebrachten Einkaufskorb oder verwenden wir jedes Mal einen neuen Sack aus Einweg-Plastik? Achten wir beim Kauf von neuen Produkten darauf, woraus sie hergestellt worden sind?
Es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie viel Müll wir produzieren und wie wir ihn reduzieren und wiederverwenden können, um unsere Umwelt zu schützen.