EU-Energieklassen - ein verständlicher Leitfaden zur Energieeffizienz

Die neuen EU-Energielabel sind seit März 2021 auf Elektrogeräten zu finden. Sie sollen für mehr Transparenz und eine bessere Übersicht sorgen. Das Label gibt Auskunft über die Energieeffizienz sowie den Verbrauch und unterstützt so Konsument:innen in der Entscheidung beim Neukauf von Elektrogeräten.

Seit 20 Jahren gibt es die sogenannte Energiekennzeichnung. Das Ziel ist, Konsument:innen beim Kauf von Elektrogeräten zu unterstützen. Wie viel Wasser verbraucht meine Waschmaschine? Wie energieeffizient sind die neuesten Fernseher? Und welchen Stromverbrauch muss ich bei der Hi-Fi-Anlage erwarten?

Gerade im Hinblick auf die aktuelle Energielage ist Stromsparen angesagt, deshalb lohnt es sich beim Neukauf von Geräten die Energieeffizienzklassen im Blick zu behalten. Allerdings wandelte sich der Markt seit der Einführung und die Labels konnten nicht mehr mit den technischen Fortschritten mithalten. Aus diesem Grund versuchte man, die Skala von A bis G mit Pluszeichen zu ergänzen. Die Folge war ein verwirrendes und unübersichtliches System. 

Energieeffiziente Produkte

Neues EU-Energielabel: Die Pluszeichen fallen weg

Die Europäische Union hat deshalb im März 2021 ein neues Energieetikett für Elektrogeräte eingeführt. Das neue Etikett verwendet weiterhin die Skala A bis G, die Pluszeichen aber gibt es nicht mehr. Zusätzlich finden Konsument:innen ein QR-Code auf dem Label, der mit einem Smartphone gescannt werden kann, um detailliertere Informationen über die Energieeffizienz des Produkts zu erhalten. 
 
Abbildung: Hand dreht an einem Energieeffizienzregler von G nach A – Darstellung der Optimierung des Stromverbrauchs für mehr Energieeinsparung.

Das EU-Energielabel gibt nicht nur Auskunft über die Energieeffizienz von Produkten, sondern auch über den jährlichen Energieverbrauch des Geräts und die möglichen Einsparungen, die durch die Wahl eines effizienteren Modells erzielt werden können.

Anfangs wurde die Klasse A bewusst leer gelassen, da diese Standards erst erreicht werden mussten. Damit sollen Unternehmen motiviert werden, nach neuen Lösungen zu forschen und Innovationen zu fördern.
Abbildung: Glühbirne gefüllt mit Münzen neben einer wachsenden Pflanze auf einem Stapel Münzen – Symbol für nachhaltiges Energiesparen und finanzielle Effizienz.

Energieeffiziente Geräte sparen bis zu 500 Euro pro Jahr

Dies führt dementsprechend zu neuen Funktionen: So nutzen aktuelle TV-Modelle beispielsweise einen integrierten Lichtsensor, der das Umgebungslicht erkennt und dann automatisch die Bildschirmhelligkeit darauf abstimmt. So spart der Fernseher Strom, ohne dass die Nutzer:innen etwas merken. Auch bei den Materialien zeigen die Energieeffizienzklassen Wirkung: 50 Prozent der Geräte setzen auf recycelte Materialien. 
 

Wie viel Energie kann ich sparen, wenn ich beim Neukauf von Elektrogeräten das Energielabel beachte? Das EU-Energielabel kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch den Verbraucher:innen. Privatpersonen können eine stolze Summe einsparen, zeigt eine Berechnung der EU-Kommission. Je nachdem, welche Geräte ersetzt werden müssen, sind es bis zu 500 Euro pro Jahr.

Trotzdem ist es der Umwelt zu liebe wichtig, dass nicht gleich alle Geräte ersetzt werden. Denn obwohl neuere Geräte sparsamer sind, darf die Gesamtrechnung nicht vergessen werden: Der größte Teil der Umweltbelastung von Elektrogeräten entsteht in der Produktion und während des Transports. Deshalb sollte die Reparatur der erste Schritt bei einem defekten Gerät sein.

Weniger Emissionen dank energieeffizienteren Entscheidungen

Die Einführung des neuen Etiketts ist Teil der Bemühungen der Europäischen Union, Energieeffizienz zu fördern und Treibhausgasemissionen zu verringern. Das Label unterstützt Verbraucher:innen mit klaren Angaben, um energieeffizientere Entscheidungen zu treffen. 
 
Es wird erwartet, dass das neue Etikett einen erheblichen Einfluss auf den Markt für energieeffiziente Produkte haben wird. Da es den Verbraucher:innen leichter fällt, die sparsamsten Produkte zu erkennen, dürfte das Etikett die Nachfrage ankurbeln und die Hersteller:innen ermutigen, noch energieeffizientere Geräte herzustellen.
 
Abbildung: Ein Kompass mit grünem Pfeil zeigt auf das Wort ‚Effizienz‘.
Abbildung: Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Herd und Kühlschrank stehen nebeneinander vor einer farbigen Energieeffizienzskala von A bis G.

EU lanciert öffentliche Datenbank 

Neben dem neuen Energielabel hat die EU auch eine öffentliche Online-Datenbank entwickelt, die als Produktregister funktioniert. So können die EU-Mitgliedstaaten den Markt einfacher überwachen und Konsument:innen finden zusätzliche Informationen. 
 
Noch ist das System nur in der Beta-Version verfügbar, doch auch die eingeschränkten Funktionen bieten bereits eine Unterstützung bei der Entscheidung. Über die Filterfunktion finden Sie einfach den besten Kühlschrank, der nicht nur in Ihre Küche passt, sondern auch energieeffizient kühlt. 

Genaue Informationen als Entscheidungshilfe für Konsument:innen

Das EU-Energielabel ist ein wertvolles Instrument für Verbraucher:innen, die fundierte Entscheidungen über ihren Energieverbrauch treffen wollen. Das macht das Label zu einem  wichtigen Schritt auf dem Weg in eine nachhaltigere und energieeffizientere Zukunft. Klare und genaue Informationen über die Energieeffizienz sind die Basis für ein besseres Verständnis und demzufolge auch für umweltfreundlichere Entscheidungen.
 
Das neue Etikett gilt für eine breite Palette von Produkten - darunter Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler und Klimaanlagen. Der Handel und die Hersteller:innen sind verpflichtet, das Etikett sowohl auf ihren Produkten als auch in der Werbung anzubringen.
 
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